Die Familie Mühlstein wanderte im 19. Jahrhundert aus Polen in Wien ein. Sie war zwar jüdischer Abstammung, aber nie religiös. Dennoch waren sie von der Verfolgung durch die Nazis betroffen. Siegfried Mühlstein überlebte die Gefangenschaft in Konzentrationslagern und konnte sich in England ein neues Leben aufbauen. Der Rest der Familie fiel den Nazis zum Opfer.
Auch in die Familie seiner Frau schlug diese Zeit tiefe Wunden.
Karl Farkas war Schauspieler, Regisseur, Autor, Kabarettist, Kabarett- und Theaterleiter. Er ist vor allem bekannt für seine Doppelconférencen im Kabarett Simpl.
Sein privates Leben war weniger lustig. Er musste zahlreiche Schicksalsschläge erleiden.
Ernst Waldbrunn war Jurist. Er schlug allerdings eine Schauspielkarriere ein, ohne je eine entsprechende Ausbildung genossen zu haben. Privat musste er einige Schicksalsschläge verarbeiten. Während des NS-Regimes gehörte er als Halbjude zur verfolgten Personengruppe. Seine Flucht nach Wien, wo er untertauchen konnte, rettete ihm das Leben. Nach dem Krieg wurde er durch seine Doppelkonferencen mit Karl Farkas im Simpl bekannt. Er spielte aber auch im ernsten Fach - z.B. an der Josefstadt.
Rudolf Böhmer (1882-1953) stammte aus Kostel (heute: Podivín) in Südmähren und war der Sohn von Adolf Böhmer (1841-1916) und Rosa Heller. Wie viele andere „Kostler“ zog auch die Familie Böhmer nach Wien. Hier gab es sogar einen humanitären Geselligkeitsverein der „Kostler“. Der Verein wurde im Jahre 1900 gegründet. Er sammelte bei zahlreichen Veranstaltungen Geld und unterstützte damit arme Kostler Kinder. Rudolf heiratete am 19. Feber 1911 in Mariahilf die aus Butschowitz,...