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Die Familie(n) Artmann

Stammbaum Familie Ferdinand Artmann

 

Ferdinand Artmann (1830-1883)

 Herkunft und Jugend

Ferdinand Artmann wurde am 27. November 1830 in Prag geboren. Seine Eltern waren der Lehrer Mathias Artmann (1796-1850) und dessen Gattin Anna Elisabeth Worafka (1804–1870). Ferdinand wuchs mit mindestens einem Bruder und 2 Schwestern auf.  Er absolvierte die k.u.k. Technische Militärakademie in Klosterbruck bei Znaim

 

Berufsmilitarist

Ferdinand Artmann (1830-1883)

1848 und 1849 nahm er am Feldzug in Italien teil, wo er in der Schlacht bei Novara verwundet wurde. Danach machte er sich als Chemiker und Techniker einen Namen. Von 1850-1855 unterrichtete er als Berufsoffizier Physik und Chemie an der Militärakademie. 

 

Besonderes Augenmerk legte er auf das Verpflegungswesen beim Heer. Er machte dazu etliche Studien und unternahm dazu auch Reisen nach Frankreich und England. Seine Erkenntnisse verarbeitete er  schriftstellerisch und brachte als Autor einiges an Fachliteratur im Bereich der Lebensmitteltechnik heraus. 

 

Im Kriegsministerium hatte er den Posten eines Abteilungschefs inne und war später der Vertrauensmann des Kriegsministers Franz Freiherr Kuhn von Kuhnenfeld. Ferdinand Artmann war beim Heer in weiterer Folge sowohl als ausführender Architekt als auch als theoretischer Planer tätig.

ehem. Militär-Verpflegungsansalt in Wien, Obere Donaustraße 17-19

Ab 1863 wurde in Wien die Leopoldstädter Kaserne abgerissen. Auf dem freigewordenen Grund ließ das Kriegsministerium in den Jahren 1864-1866 ein Militär-Verpflegungsetablissement erbauen. Die Pläne dazu stammten von Ferdinand Artmann. Das Gebäude in der Oberen Donaustraße 17-19 im 2. Wr. Gemeindebezirk hat einen symmetrischen Grundriss und die Fassaden sind in Sichtziegelbauweise in weiß-rotem Streifendekor gestaltet. 1895 wurde die Anlage um ein Verpflegungs-Feldausrüstungsdepot erweitert. Die Baupläne dafür stammten von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer. Während der 1. Republik war dort die Zentralverpflegsanstalt des Bundesheeres untergebracht. Ab 1945 nutzen die Hammerbrotwerke und die Wiener Stadtwerke das Areal. Seit 1988 existiert nur mehr das ehemalige Verwaltungsgebäude, das allerdings unter Denkmalschutz steht. Einige Jahre diente es als Bürogebäude und wurde in den letzten Jahren zu einem Wohnhaus umgebaut. 

 

1862 wurde Ferdinand Artmann mit dem königlich preußischen Kron-Orden 4. Klasse ausgezeichnet. Ebenso ehrte man ihn mit der „Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft“.

Heiratsmatrikel 1864 Ferdinand Artmann und Caroline Haller

Am 23. November 1864 heiratete Ferdinand Artmann im Alter von 34 Jahren in der Alservorstadtpfarre die 19jährige Carolina Anna Antonie Haller (1843-1901). Carolines Vater Dr. Carl Haller war Primararzt am k.k. allgemeinen Krankenhaus in Wien. 

 

Ferdinand und Carolina setzten 5 Söhne in die Welt:

  • Dr. Karl Artmann (1865-1948) ⚭ Gertrud Anna Marie Packery in Linz
  • Hans Artmann (1867–1902)
  • Ferdinand Artmann (1869–1928) ⚭ Maria Rudy (1879–1928) 
  • Dr. Emil Wilhelm Artmann (1871–1939) ⚭ Rosa Hellmesberger (1877–1968) 
  • Dr. Paul Artmann (1878–1960) ⚭ Klementine Kammerer (1881–1960) Reichenberg

Gewohnt hat die Familie in Rodaun Nr. 6.

 

1867 wurde Ferdinand Artmann als Berichterstatter der k.k. Militär-Commission zur Pariser Weltausstellung entsandt. Ferdinand Artmann war ein vielseitig interessierter und versierter Mann. Das war auch der Grund, warum ihm der Kriegsminister in unzähligen Reformprojekten eine führende Rolle zuwies. Er erfand nicht nur einen Kaffee-Röstapparat, sondern errichtete in der Gumpendorfer Kaserne auch die erste Konservenfabrik Wiens. Er adaptierte eine ausländische Erfindung, indem er 1867 eine Straßenlokomotive an die österreichischen Erfordernisse anpasste. Diese wurde aber bereits 1871 wieder für unbrauchbar erklärt. Ferdinand Artmann baute auch eine große Bäckerei in der Leopoldstadt und konstruierte einen Feldbackofen. Er verfertigte Studien über die Mannschaftskost, die er dazu einer chemischen Analyse unterzog.  In anderen wissenschaftlichen Arbeiten machte er sich Gedanken über die mögliche Luftverbesserung mit Hilfe von Ventilatoren und über das Montur- und Ausrüstungssystem des Heers. 

 

Wien war in kalten Wintern immer wieder vom Eisstoß bedroht. Treibeis formte sich dabei zu Platten zusammen. Wenn die Donau dann zufror, staute sich das Eis und schob sich meterhoch übereinander. Bei eintretendem Hochwasser behinderten die Eismassen den Abfluss und große Teile Wiens wurden überschwemmt. Auch im Jahr 1870 hatten sich wieder riesige Eisstöße gebildet. Unter der Leitung von Major Ferdinand Artmann wurden die Gebilde gesprengt und die drohende Gefahr konnte damit gebannt werden. 

 

„Unruhestand“

Ferdinand Artmanns Gesundheit war stark angegriffen. Deshalb bat er Anfang der 1870er Jahre um seine Pensionierung vom Heer. Er setzte sich allerdings keineswegs zur Ruhe, sondern war umtriebiger denn je. Unzählige Gesellschaften und Unternehmen umwarben den Fachmann. So landete er neben August Zang als Verwaltungsrat bei der „AG der Brunner Brauerei“ und der „Tregister Kohlengewerkschaft“.  Ebenso saß er im Verwaltungsrat der „Cellulose- u. Papierfabriks-Gesellschaft“ und der „Wiener Eiskompagnie“. Für letztere entwickelte er einen Apparat zur Erzeugung von „caraffes frapée“. 

 

Besonders im Eisenbahn-Wesen hinterließ Ferdinand Artmann seine Spuren. Die 1881 eröffnete Wien-Aspang-Bahn ist auf seine Initiative hin und nach seinen Plänen errichtet worden.  In der für diesen Bahnbau gegründeten Gesellschaft „k.k. priv. Eisenbahn Wien-Aspang“ wurde er Vize-Präsident.  Ebenso in der „Austro-belgischen Eisenbahngesellschaft“. Er sorgte für die Sanierung der Graz-Köflacher Bahn und der Mährisch-schlesischen Centralbahn. Bei der einen Gesellschaft holte man ihn dafür in den Verwaltungsrat, die andere machte ihn zu ihrem Präsidenten. Ferdinand Artmann rettete auch die Dux-Bodenbacher-Bahn vor dem drohenden Konkurs.  

 

Im Rahmen der Wiener Stadtentwicklung und der Errichtung der Gürtelstraße außerhalb des Linienwalls plante Ferdinand Artmann 1871 die Wiener Gürtellinie. Diese wurde später Teil der Wiener Stadtbahn. Es handelte sich dabei um eine zweigleisige Schmalspurbahn. Nicht zuletzt war Ferdinand Artmann auch Vize-Präsident der „Wiener Lombard- und Escomptebank“. 

 

Tod und letzte Ruhestätte

Ferdinand Artmann litt lange Zeit an Magenkrebs, der allmählich seinen Körper zerstörte. Die letzten Jahre legten ihm Freunde und die Familie nahe, sich doch mehr zu schonen. Doch für Ferdinand Artmann kam ein Rückzug nicht in Frage. Bis wenige Tage vor seinem Tod ging er mit unermüdlichem Eifer seinen Geschäften nach. Am 16. April 1883 erlag er schließlich im Alter von nur 53 Jahren seiner Krankheit.

 

Die Trauerfeierlichkeiten begannen 2 Tage später im Sterbe- und Trauerhaus in der Reitergasse 4a im 8. Wr. Gemeindebezirk. Dort wurde der Tote aufgebahrt und anschließend in die Hr. Dreifaltigkeits-Kirche in die Alserstraße zur Einsegnung gebracht. Unter den Trauergästen befanden sich Vertreter diverser Verkehrsinstitute, sowie eine große Anzahl von Offizieren. Vor allem jene vom Genie-Corps waren zahlreich vertreten. Nach der Zeremonie wurde der Sarg auf einen Militär-Galawagen gehoben, der an beiden Seiten von Genie-Unteroffizieren eskortiert wurde. Der Trauerzug endete in der Lastenstraße beim Landesgericht, wo die Ehrensalve Generaldecharge abgegeben wurde. Die Beisetzung des Leichnams fand dann in der Familiengruft am Zentralfriedhof statt. Das Grab befindet sich gleich bei Tor 2 in der Gruppe 12A/2/3

 

Die Witwe Caroline Artmann überlebte ihren Mann um 18 Jahre. Zuletzt war sie geistig verwirrt. Sie stürzte sich am 24. Dezember 1901 im Alter von 59 Jahren aus einem Fenster des 4. Stocks. Angeblich hatte sie Angst, zu verhungern. Ihr Leichnam wurde in der Familiengruft bei ihrem Gatten beigesetzt.

  

1973 wurde in Wien Simmering die Artmanngasse nach Ferdinand Artmann benannt. 

 

Sohn Hans Artmann (1868-1902)

Hans Artmann wurde am 14. November 1868 als 2. Kind von Ferdinand und Caroline Artmann in Rodaun bei Wien geboren. Er schlug eine künstlerische Laufbahn ein und wurde Landschafts- und Genremaler

 

Seine Ausbildung machte er von 1883 bis 1885 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1887 ging er nach Düsseldorf und studierte dort an der königlich Preußischen Kunstakademie in der Landschaftsklasse von Eugen Dücker. Er war auch Mitglied des Künstlervereins Malkasten. 

 

1890 wurde er zum Militärdienst eingezogen. 1896 nahm ihn die Wiener Künstlergenossenschaft als Mitglied auf. Bilder von ihm tragen z.B. die Titel „Sonnenuntergang in den Lagunen von Grado“ oder „Lager am Weidenhain“ oder "Mondaufgang"

 

Hans Artmann starb am 11. August 1902 im Alter von 34 Jahren in Thalkirchen bei München.

 

 

Sohn Dr. Ferdinand Artmann (1869-1928)

Aufstieg

Ferdinand Artmann war das 3. Kind von Ferdinand und Caroline Artmann. Er erblickte am 18.7.1869 in Rodaun das Licht der Welt. 

 

Ferdinand ließ sich zum dipl. Landwirt ausbilden. Seine berufliche Laufbahn begann er in Triest. 1909 wurde er zum kommerziellen Konsulenten im k. k. Ackerbauministerium und zum Honorardozenten an der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien ernannt. 

 

In Istrien lernte er Maria von Rudy (1879-1928) kennen und lieben. Ihre Mutter war Österreicherin, ihr Vater Ungar. Die Eltern betrieben im Kurort Lussingrande (Veli Lošinj) eine Pension, wo auch viele Österreicher abstiegen. Maria beherrschte 5 Sprachen perfekt.  Ferdinand und Mitzi, wie Maria genannt wurde, heirateten und am 7. April 1913 kam Sohn Ferdinand (1913-1936) zur Welt.  Bei der Geburt gab es scheinbar Probleme. Maria war ab diesem Zeitpunkt leidend und konnte keine Kinder mehr gebären.   

Ferdinand Artmann (1869-1928) mit seiner Familie

1913 wurde Ferdinand Artmann ausgezeichnet, indem man ihm den Titel „Regierungsrat“ verlieh. Er betätigte sich auch schriftstellerisch. So schrieb er z.B. das Buch „Gedanken über Deutschösterreichs neue Wirtschaft“. Während des Krieges versorgte er das Hinterland mit Öl, Fett und sonstigen Waren. Damit trug er wesentlich zur Linderung der Lebensmittelnot bei. Er startete eine Aktion, mit der er die Bauern Dalmatiens bewegen wollte, ihre Olivenölproduktion auszubauen und zu verbessern. Zu diesem Zweck hielt er unzählige Vorträge unter dem Titel „Vorschläge zur Hebung der heimischen Olivenölproduktion“. Er gründete auch eine eigene Gesellschaft mit dem Namen „Litorale“, die sich mit der Erweiterung der Ölproduktion beschäftigte. Weiters gründete er die AG „Artmann & Comp.“ Mit ihr führte er im großen Stil Kartoffeln aus dem heutigen Polen ein.  

 

1918 kaufte Ferdinand Artmann das Haus in der Hausenauerstraße 55 im 18. Wiener Gemeindebezirk, wo er dann mit seiner Familie wohnte.

 

Mit seinen kaufmännischen Aktivitäten hatte sich Dr. Artmann ein ansehnliches Vermögen erwirtschaftet. Damit erwarb er einen namhaften Aktienbesitz der Zentralbank Deutscher Sparkassen. 1922 wurde er in den Verwaltungsrat und Vorstand dieser Bank berufen. Kurze Zeit danach wurde er zum Vizepräsidenten gewählt. Zu dieser Zeit war er u.a. auch im Verwaltungsrat der „Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft“, der „Stmk. Sensenwerks-AG“ und des Metallwerk „Union“. 

 

Fall

Ferdinand Artmann spekulierte auf die Entwertung der Krone. Dies war anfangs gewinnbringend, schlussendlich erlitt er aber immense Verluste.  Bei weiteren Spekulationen ging fast sein ganzes Vermögen drauf. 1926 kam es in der Bank im Rahmen einer Kapitalerhöhung zu einem Skandal, in den auch Ferdinand Artmann verwickelt war.  Der Verwaltungsrat der Zentralbank bildete für die Kapitalvermehrung ein Syndikat. Die „jungen" Aktien wurden nicht direkt den Aktionären angeboten, sondern nur jenen Verwaltungsräten, die im Syndikat vertreten waren. Nach der Übernahme der Aktien blieben die Syndikatsteilnehmer der Bank aber den Gegenwert schuldig. Ferdinand Artmanns Ausstände konnten nur durch Umbuchungen bereinigt werden. Als Konsequenz dieser Ereignisse musste Artmann von seinem Posten zurücktreten. Auch sein Unternehmen musste er wegen wirtschaftlichem Misserfolg liquidieren. Selbst seine Villa in der Hasenauerstraße verlor er. Nach dem Verkauf der Immobilie im Mai 1928 ließ er die wertvollen Möbel aus der Wohnung in einer Spedition einlagern. Die Familie bezog dann im 13. Bezirk in der Woltergasse 6 eine Wohnung zur Untermiete. Die Inhaberin der Wohnung im 2. Stock war eine geborene Gräfin. Ihr Gatte hatte wenige Monate zuvor wegen finanzieller Schwierigkeiten Selbstmord durch Erhängen verübt. Die Witwe war aufgrund ihrer finanziellen Not gezwungen, einen Teil ihrer Wohnung (2 Zimmer, ein Kabinett und Nebenräume) zu vermieten. Sie selbst nutzte gemeinsam mit ihrer 17jährigen Tochter dann nur noch 2 Räume.  

 

Der Abstieg hatte auch Auswirkungen auf das Familienleben der Artmanns. Immer öfter gab es Streit zwischen den Eheleuten. Möglicherweise machte Maria Artmann ihrem Mann Vorwürfe, dass er sie in diese Situation gebracht hatte. Oder Ferdinand Artmann mahnte seine Frau zu mehr Sparsamkeit. Auch ihr mittlerweile 16jähriger Sohn war in die Zwistigkeiten involviert. Er besuchte eine Privatschule, die das Budget der Familie ebenfalls belastete. Ferdinand Junior war von seinen Eltern stets verwöhnt worden. Jeden Wunsch lasen sie ihm von den Lippen ab. Doch jetzt traf der Sparkurs der Familie auch ihn.  

 

Der Vater Ferdinand Artmann ließ sich aber nicht entmutigen und behielt seinen Unternehmungsgeist. Er war dabei, über eine Stellung in Warschau zu verhandeln. Er wollte dann mit seiner Frau und seinem Sohn dorthin übersiedeln. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen.

 

Das Verbrechen

In den frühen Morgenstunden des 20. September 1928 wurden die Bewohner des Hauses Woltergasse 6 von Schüssen geweckt. Die Hausbesorgerin traf im Stiegenhaus auf Ferdinand Artmann Junior. Dieser war noch im Pyjama und hatte nur einen Mantel übergeworfen. Er erklärte, dass sich seine Eltern während eines Streits erschossen hätten. 

Zeitungsartikel anl. des Mordes an der Familie Artmann 1928

Die ermittelnde Polizei fand ein riesiges Blutbad in der Wohnung vor. Maria und Ferdinand Artmann waren durch Schüsse und Messerstiche tödlich verletzt worden. Der Sohn erzählte, dass die Mutter seinen Vater während eines Streits mit einem Messer attackiert hätte. Bei dem Kampf sei der Vater gestorben. Die Mutter habe anschließend Selbstmord verübt. 

 

Die Ermittlungen ergaben, dass die Familie am Sonntag davor gemeinsam in Baden gewesen war. Vermutlich hatten sie den Geburtstag von Frau Artmann gefeiert, der am 14. September gewesen war. Nach der Rückkehr musste sich Ferdinand Artmann zu Bett begeben. Er war bereits seit einiger Zeit leidend. Tagsüber war meist eine Krankenpflegerin in der Wohnung und kümmerte sich um Hrn. Artmann. Aufgrund der Krankheit ihres Mannes war Maria Artmann vor kurzem aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen. Sie schlief im angrenzenden Esszimmer. Am Mittwoch, dem Tag vor der Tat, wollen Zeugen bemerkt haben, dass Frau Artmann außergewöhnlich nervös gewesen sei. Auch von einem Streit wurde berichtet. Dies führte zu Spekulationen, dass die beiden ev. wegen ihrer finanziellen Probleme gemeinsam Selbstmord gegangen haben könnten. Doch die Spuren, die Obduktion und Indizien erzählten eine andere Geschichte.

 

Dr. Artmann dürfte noch in seinem Bett angeschossen worden sein. Er erlitt einen Steckschuss beim Halsansatz, sowie einen Durchschuss an der Hand. Das Projektil steckte noch im Bettzeug. Vermutlich hatte sich Ferdinand Artmann bereits schwer verletzt aus dem Bett erhoben. Es fand dann ein fürchterlicher Kamp mit einem Messer statt. Dr. Artmanns Leiche wies zahlreiche Stichverletzungen in der Herzgegend auf. Zum Tod hatte aber eine Stichwunde in der Mundhöhle geführt. Der heftige Blutaustritt hatte Ersticken zur Folge. Maria Artmann wurde tot in ihrem Bett im Esszimmer gefunden. Sie hatte neben Schussverletzungen an der Schläfe und am Ohr auch noch 6 Messerstiche erlitten. Messer und Revolver lagen am unteren Rand des Bettes im Speisezimmer. Aufgrund von widersprüchlichen Aussagen des Sohnes wurde dieser ins Verhör genommen. Dabei legte er ein Geständnis ab, dass er im Zuge eines Handgemenges seinen Vater getötet hätte. Seine Mutter soll daraufhin Selbstmord begangen haben. In weiterer Folge widerrief der junge Mann sein Bekenntnis wieder. Mittlerweile gingen die Ermittler aber davon aus, dass der Gymnasiast der Mörder beider Elternteile war. 

 

Schließlich kam zu Tage, dass der Streit am Vorabend der Tat zwischen Vater und Sohn stattgefunden hatte. Derartige Auseinandersetzungen gab es in der letzten Zeit gehäuft. Ferdinand Artmann Jun. legte in der Schule und zu Hause ein Verhalten an den Tag, das der Vater nicht tolerieren wollte. An diesem Tag bat die Mutter die anwesende Krankenpflegerin schlichtend einzugreifen. Diese lehnte dies allerdings ab.  Maria Artmann war durch den Tod ihres Vaters, der vor wenigen Tagen gestorben war, nervlich angespannt.

 

Ferdinand Artmann Jun. kam in Untersuchungshaft und durfte auch nicht an der Beerdigung seiner Eltern teilnehmen. Diese fand am 25.9.1928 statt. Die beiden Leichen wurden am Zentralfriedhof in schweren Eichensärgen aufgebahrt. Neben den Angehörigen und den Trauergästen gaben ihnen auch zahlreiche Mitfühlende aus der Bevölkerung das letzte Geleit. Nach der Einsegnung wurden die beiden Särge von jeweils 4 Männern zur nahegelegenen Familiengruft in der Gruppe 12A/2/3 getragen. Dort wurden sie zur letzten Ruhe gebettet.

Ferdinand Artmann (1913-1936) beim Lokalaugenschein

Im Zuge der Gerichtsverhandlung kam so einiges aus dem Familienleben der Artmanns zu Tage. Die Beziehung des Ehepaares Artmann wurde von den meisten Menschen aus dem Umfeld der Opfer als sehr liebe- und respektvoll beschrieben. Es waren sich aber alle Zeugen einig, dass die Eltern ihren Sohn mit ihrer überbordenden Liebe und Überfürsorge erdrückt und eingeschränkt hätten. Der Gerichtspsychologe bezeichnete Ferdinand Artmann Jun. als „das Produkt eines vergoldeten Käfigs“. Herr Artmann hätte auch einmal die Angst geäußert, dass sein Sohn ev. erblich belastet sein könnte. Er meinte damit die Geisteskrankheit seiner Mutter. Bereits vor einem Jahr hatte der damals 15jährige Schüler aus dem Elternhaus Reißaus genommen. Die Polizei konnte ihn damals festnehmen und wieder nach Wien zurückbringen. Das Verhalten des Gymnasiasten hatte aber immer öfter zu Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn geführt.

 

Nach der Tat und während des ganzen Prozesses soll der junge Mann völlig gefasst und gefühlskalt gewesen sein. Nur beim Lokalaugenschein brach er in Tränen aus und gestand den Mord an seinem Vater. Später widerrief er dies aber wieder. 

 

Der Vater wurde tw. als cholerisch und frauenfeindlich dargestellt. Die Mutter wiederum wurde als überaus nervös, kränklich und unglücklich beschrieben. Ein echtes Motiv zur Tat wurde nicht wirklich gefunden. Allerdings kam auch zur Sprache, dass der junge Artmann auf die Lebensversicherungen seiner Eltern spekuliert haben könnte.  

 

Im Mai 1929 endete das Verfahren mit einem Schuldspruch. Ferdinand Artmann Jun. wurde vom Wiener Jugendgerichtshof zu einer Rahmenstrafe von 7 bis 10 Jahren strengen Arrests verurteilt. Die Strafe verbüßte er in der Strafanstalt Karlau bei Graz

 

1932 brachten die Angehörigen des ermordeten Ehepaares eine Feststellungsklage gegen den Verurteilten ein. Er sei wegen der Ermordung seiner Eltern erbunwürdig und erbunfähig. Der Klage wurde stattgewesen. Allerdings kam es dabei zu Streitigkeiten wegen der Höhe der Gerichtsgebühren.   

 

Was wurde aus Ferdinand Artmann Jun. (1912-1936)?

Ferdinand Artmann verbüßte seine Freiheitsstrafe in der Strafanstalt Karlau in Graz. Während der Haft lernte er dort das Tischler-, Buchbinder- und Schusterhandwerk. Außerdem studierte er eifrig Sprachen. Über die Tat sprach er nie und er bekannte sich auch nie für schuldig.

 

Anfang 1936 öffneten sich für ihn die Gefängnistore und er wurde er in die Freiheit entlassen. Ferdinand Artmann hatte Auswanderungspläne nach Südamerika geschmiedet. Allerdings ließ sich dies nicht in die Tat umsetzen. Da er kein Leumundszeugnis beibringen konnte, erhielt er auch keine Einreisegenehmigung. In Wien unternahm er dann noch einen letzten Versuch, doch noch ein Visum zu bekommen. Als auch dies misslang, mietete er sich in einem Hotel in der Burggasse ein. Dort schrieb er einige Abschiedsbriefe und nahm eine Überdosis Veronal. Das war ein Schlafmittel, dass damals häufig bei Schlafproblemen zum Einsatz kam. Als man den jungen Gast im Hotel vermisste, öffnete man das Zimmer und fand Ferdinand Artmann bewusstlos vor. Obwohl er sofort ins Sophienspital gebracht wurde, blieben alle Rettungsversuche erfolglos. Ferdinand Artmann Jun. starb am 26. März 1936

Leichenschaueintrag zum Tod v Ferdinand Artmann 1936
Grab v. Ferdinand Artmann (1913-1936) am Hietzinger Friedhof

Im Sterbeeintrag wurde vermerkt, dass die Bestattung am Zentralfriedhof erfolgen wird.  Tatsächlich wurde Ferdinand Artmann Jun. aber am Hietzinger Friedhof im Grab seiner Großmutter mütterlicherseits beerdigt. Diese war bereits im März 1927 gestorben und musste die Familientragödie daher nicht mehr erleben.

 

Ferdinands Beisetzung fand am 1. April 1936 statt. Das Begräbnis erfolgte vermutlich im Stillen und im engsten Kreis. Auch seinen Namen ließ man nicht am Grabstein verewigen. Vermutlich wollte man jegliche Aufmerksamkeit verhindern. Später wurden hier auch seine Tante und sein Onkel mütterlicherseits beigesetzt. Das Grab befindet sich am Hietzinger Friedhof in der Gruppe 18/3/80. Das ist ganz in der Nähe der Aufbahrungshalle.

 

Sohn Dr. Emil Artmann (1871-1939)

Emil Wilhelm Artmann erblickte am 26. Juli 1871 als 4. Kind von Ferdinand und Caroline Artmann in Rodaun bei Wien das Licht der Welt. Emil besuchte die Staatsoberrealschule in Währing, wo er 1890 maturierte. Anschließend studierte er an der Technischen Hochschule Wien Architektur und Hochbau. Seine Lehrer waren u.a. Max von Ferstel, Karl Mayreder und Karl König

 

Am 18.09.1898 heiratete Emil Artmann in der Pfarrkirche ob der Laimgrube Rosa Hellmesberger (1877-1968). Die Braut war eine uneheliche Tochter der Sängerin und Schauspielerin Rosa Hellmesberger (1854-1916). Diese wiederum war die Schwester des Komponisten Joseph Hellmesberger Jun. (1855-1907). Ihr Vater war der Violinist und Dirigent Joseph Hellmesberger d. Ältere (1828-1893). 

 

Der einzige Sohn von Rosa und Emil Artmann wurde am 2. November 1899 geboren. Er wurde auf den Namen Emil getauft, starb aber noch am Tag seiner Geburt. Begraben wurde er in der Familiengruft der Artmanns im Wr. Zentralfriedhof in der  Gruppe 12A/2/3. 

Nach Abschluss seines Studiums war Emil Artmann als Ingenieur im Innenministerium tätig. In dieser Funktion leitete er 1899/1900 den Bau des k.k. Staatsgymnasiums in der Fichtnergasse in Hietzing. Weiters war er auch für die Installationsarbeiten und die Einrichtung zuständig. Die feierliche Schlusssteinlegung erfolgte am 16. Oktober 1900. Zahlreiche Ehrengäste erschienen zu diesem Festakt. Darunter waren u.a. der Minster für Unterricht und Cultus - Dr. Wilhelm von Hartel, der Niederösterreichische Statthalter Graf Erich von Kielmansegg und der Wiener Bürgermeister Dr. Karl Lueger. Obwohl die Arbeiten mehrfach durch Unwetter beeinträchtigt wurden und es zu diversen Verzögerungen kam, schaffte Emil Artmann dies wieder wettzumachen und die Eröffnung konnte termingerecht stattfinden. 

Statthaltereigebäude in Triest

Nach Bauabschluss übernahm Emil Artmann die Leitung des Baus eines Statthaltereigebäudes in Triest. Das neue Gebäude wurde auf der Piazza grande errichtet. Doch gerade diese Platzierung stellte Emil Artmann bei der Umsetzung des Bauvorhabens vor einige Herausforderungen. Da das zukünftige Repräsentationshaus direkt am Meer gebaut wurde, musste das Gebäude erst einmal vor einfallenden Springfluten geschützt werden. Zahlreiche Piloten wurden 8 bis 10 Meter in den schlammigen Untergrund des Meeresufers gerammt. Darauf ruhte dann eine 1,6 m hohe Betonfläche, die das Fundament bildete. Erst darauf konnte dann das Gebäude errichtet werden, in dem die Repräsentations- und die Wohnräume des Statthalters und die Amtsräume der Statthalterei untergebracht werden sollten. 

 

Emil Artmann nahm auch an einigen Architekturwettbewerben teil. 1898 reichte er Pläne für den Bau der Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumskirche am heutigen Mexikoplatz ein. Viktor Luntz ging als Sieger hervor. 4 Bewerber wurden auf den 2. Platz gereiht. Es waren dies Max von Ferstel, Hugo Heger, Alfred Wildhacker und Emil Artmann. Diese Platzierung brachte Artmann eine Prämie von 3.000 Gulden ein. Auch bei anderen Wettbewerben konnte sich Emil Artmann gegen die Konkurrenz nicht ganz

durchsetzen. So z.B. 1899 beim Wettbewerb für die Bauten am Wiener Zentralfriedhof, bei der Max Hegele von der Jury zum Sieger gekürt wurde, oder 1910 beim Wettbewerb für einen Anbau zum k.k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie. 

 

1906 ernannte der Kaiser Emil Artmann zum ordentlichen Professor des Hochbaues an der Technischen Hochschule Wien. Emil unterrichtete dort dann Architektur und Bauingenieurwesen. Im selben Jahr nahm ihn die Genossenschaft der Bildenden Künste unter dem Vorsitz von Prof. Heinrich von Angeli als ordentliches Mitglied auf. Weiters wurde er Teil der Kommission für die Abhaltung der 2. Staatsprüfung. Ab 1912 wurde er Dekan der Bauschule und 1917 der Bauingenieursschule. Er führte dann auch Fortbildungskurse für Ingenieure ein, die bereits ihren Beruf ausübten. 1920 wählte man ihn zum Rektor der Technischen Hochschule Wien. Ein Jahr später löste ihn Max von Ferstel ab. Emil Artmann unterstützte ihn weiterhin als Prorektor. 1925 ernannte ihn der Bundespräsident für die Dauer von 5 Jahren zum fachtechnischen Mitglied des Patentgerichtshofes. 

 

Im April 1939 enthob man ihn wegen der Erreichung der Altersgrenze von seinen amtlichen Pflichten. Nur wenige Monate später, am 4. November 1939, verstarb er im Alter von 68 Jahren. Seine sterblichen Überreste wurden lt. Gräberverzeichnis aber erst am 20.5.1940 in der Familiengruft der Artmanns am Zentralfriedhof  in der  Gruppe 12A/2/3 beigesetzt. 

 

Sohn Paul Artmann (1878-1960) und dessen Nachkommen

Über Paul Artmann ist nicht viel bekannt. Er wurde am 10.8.1878 als jüngstes Kind von Ferdinand und Caroline Artmann geboren. Er war Professor an der k.k. Staatsgewerbeschule in Reichenberg. Verheiratet war er mit der Lehrerin Klementine Kammerer (1881-1960).

 

Die beiden hatten 3 Kinder:

  • Karoline kam 1903 zur Welt. Sie heiratete den Rechtsanwalt Fritz Lerche 
  • Emil und Paul waren Zwillingsbrüder, sie wurden am 15. Jänner 1909 geboren. Emil studierte Medizin und wurde Chirurg in Berchtesgaden. Eine Ehefrau Elisabeth Mack (*1912) arbeitete ebenfalls als Ärztin. 
Geschäftsschild des Büros v. Paul und Nadia Artmann in Wien

Paul Jun. wurde Architekt und Radiästhet. Er ehelichte die Architektin Nadejda (Nadia) Nedeff-Minkorsky (1913–1990). Die beiden betrieben in Wien gemeinsam ein Architektenbüro. Sie waren vorwiegend für den städtischen Kommunalbau in Wien, Linz und Innsbruck tätig. So stammt z.B. die Zugswache Landstraße der Berufsfeuerwehr der Stadt Wien in der Baumgasse 89 (nicht mehr erhalten) im 3. Bezirk von ihnen. Ebenso wurden die Wohnhausanlagen Erlaaer Straße 125 (23. Bezirk), Apostelgasse 19 (3. Bezirk) und Johann-Hörbiger-Gasse (23. Bezirk) von den Artmanns realisiert.

Nach seiner Pensionierung widmete sich Paul Artmann der Erforschung geopathogener Störzonen und ihren Auswirkungen auf den Menschen. Er war auch als Radiästhet tätig.

 

Er starb am 4. Juli 2006. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Familiengruft der Artmanns am Zentralfriedhof. Ebenfalls dort bestattet wurden seine Ehefrau, die ihm bereits am 22. Mai 1990 vorausgegangen war und seine Tochter Christine (1940-2020). Christine war mit dem Bankier und Unternehmer Marius Mautner-Markhof (1928-2005) verheiratet.


Bildquellen:

  • Ferdinand Artmann: Austria-Forum
  • ehem. Militär-Verpflegungsetablissement in der Ob. Donaustraße 17-19: © DI Gerald Edelmann
  • Heiratsmatrikel Ferdinand Artmann und Carolina Haller 1862: Matricula Online
  • Parte Ferdinand Artmann 1883: Neue Freie Presse v. 17. April 1883, Seite 13 - Anno ONB
  • Gruft der Familie Artmann am Zentralfriedhof: © Karin Kiradi
  • Straßenschild Artmanngasse: © Karin Kiradi
  • Ferdinand Artmann (1869-1928) mit seiner Familie: Wr. Sonn- und Montags-Zeitung v. 30. März 1936, Seite 7 - Anno ONB
  • Zeitungsausschnitt über das Verbrechen 1928: Illustr. Kronen Zeitung v. 21. September 1928, Seite 1: Anno ONB
  • Ferdinand Artmann Jun. - Lokalaugenschein: Das interessante Blatt v. 16. Mai 1929, Seite 5: Anno ONB
  • Totenschaueintrag Ferdinand Artman 1936: Matricula Online
  • Grab v. Ferdinand Artmann (1913-1936) am Hietzinger Friedhof: © Karin Kiradi
  • Gymnasium Fichtnergasse in Wien: © DI Gerald Edelmann
  • Gymnasium Fichtnergasse in Wien: Illustrirtes Wiener Extrablatt v. 17.10.1900, Seite 5 - Anno ONB
  • Statthaltereigebäude Triest: Zeitschr. d- österr. Ingenieur-Vereines 1906, Hauptteil, Seite 297 - Anno ONB
  • Büroschild Paul und Nadia Artmann: Wikipedia CC BY-SA 4.0
  • Wohnhausanlagen Erlaaer Straße 125, Apostelgasse 19 und Johann-Hörbiger-Gasse: alle © DI Gerald Edelmann

Quellen:

  • Ferdinand Artmann: Wikipedia
  • Ferdinand Artmann: Architektenlexikon
  • Hans Artmann: Wikipedia
  • Emil Artmann: Wikipedia
  • Emil Artmann: Architektenlexikon
  • Emil Artmann: ArchInForm
  • Emil Artmann: OeBL
  • Paul Artmann: Wikipedia 
  • Artmanngasse: Geschichte Wiki Wien
  • Das große Buch der Österreicher (Kremayr & Scheriau)
  • E-Book: Verordnungsblatt für das k. u. k. Heer: Normal-Verordnungen, Band 8
  • Artmann & Comp. AG: Wohnungsanzeiger Wienbibliothek digital
  • Gymnasium Fichtnergasse: Hietzing.at
  • Gymnasium Fichtnergasse: Austria Forum
  • Marius Mautner Markhof: Dynastiemautnermarkhof
  • Lochner's Geschäfts-Zeitung über landwirthschaftliche Producte 1861, Seite 3: Anno ONB
  • Die Presse v. 9. März 1862, Seite 9: Anno ONB
  • Wiener Zeitung v. 8. April 1868, Seite 24: Anno ONB
  • Neues Fremden-Blatt v. 10. Februar 1869, Seite 18: Anno ONB
  • Die Presse v. 15. Februar 1870, Seite 13: Anno ONB
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