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Dr. Christoph (1772-1835) u. August (1807-1888) Zang

Gewehre, Croissant, die Presse, Bergwerke und vieles mehr

Der Arzt Dr. Christoph Zang (1772-1835)

Gemälde Christoph Zang

Christoph Bonifacius Zang kam 1772 als Kind von Valentin Gundretius Zang und dessen Frau Catharina Barbara in Frickenhausen am Main zur Welt.

 

Christoph studierte Medizin an der Universität Wien und promovierte dort zum Doktor der Chirurgie.  In weiterer Folge machte er Dienst als Feldarzt in der kaiserlich österreichischen Armee. Hier bewährte er sich in den französischen Kriegen als Operateur und stieg zum Stabsfeldarzt auf. Damals taten die Ärzte am Feld ihren Dienst in einer Art und Weise, wie man sich das heute nur mehr schwer vorstellen kann. So operierte auch Dr. Christoph Zang in voller Montur, d.h. er trug seinen Uniformfrack samt Reitstiefeln und Sporen und hatte den Degen umgeschnallt. Wichtig war es schnell zu agieren beim Abschneiden von Gliedmaßen oder beim Herauslösen eines Beines aus dem Gelenk. Das alles geschah nämlich ohne Narkose. Auch Händewaschen vor der Behandlung war nicht üblich, weshalb die meisten Patienten an Wundsepsis starben. 

chirurgisches Handbuch von Christoph Zang

1806 erhielt Christoph die chirurgische Professur am Josephinum in Wien. Dort wirkte er viele Jahre als ordentlicher Professor der theoretischen und praktischen Chirurgie und Direktor der chirurgischen Klinik. Außerdem war er ordentlicher Beisitzer der permanenten Militärsanitätskommission.

 

Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit veröffentlichte er auch einige Werke, wie z.B. das Handbuch „Darstellung blutiger heilkünstlerischer Operationen“. 1812 wurde er zum „kaiserlichen Rath“ ernannt und zum „Dr. med. h. c.“ der Universität Würzburg. Christoph war äußerst engagiert. So war er auch Mitglied der medizinischen Fakultät von Paris, der physikalisch-medizinischen Societät in Erlangen und der Gesellschaft für Naturwissenschaft und Heilkunde zu Heidelberg. 

 

Hofrat Theodor Billroth würdigte die Bedeutung Christoph Zangs in einem Brief an Christoph Zangs Sohn. Darin machte er deutlich, dass der Name Zang mit der gesamten deutschen Chirurgie verknüpft sei. Schließlich mussten alle Mediziner die Unterbindung der Aorta nach der Methode Zang lernen.   

Dr. Christoph Zang

Dr. Christoph Zang galt als hartgesottener Sonderling. Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit wurde er auf eigenen Wunsch Ende 1833 von Kaiser Franz II. mit vollem Gehalt in den Ruhestand gesetzt. Diesen konnte er allerdings nicht lange genießen, denn schon am 10.9.1835 verstarb er in seiner Wohnung in der Schottengasse 136 an Zehrfieber. Er wurde am Währinger Friedhof begraben.  Nach dem Tod seines Sohnes August wurden seine sterblichen Überreste am 24.4.1888 in die neue Familiengruft (AAL/23) (siehe unten) am Zentralfriedhof umgebettet.  

 

1972 wurde im 22. Wiener Gemeindebezirk die Zanggasse nach ihm benannt. 

 

der Tausendsassa August Zang (1807-1888)

Privates 

Gemälde August Zang

August war der Sohn von Dr. Christoph Zang und erblickte am 2.8.1807 in Wien das Licht der Welt. August hatte keine schöne Kindheit. Er litt als Kind unter seinem lieblosen Vater, der ihn angeblich nicht ausstehen konnte. August hatte auch noch einen Bruder namens Josef Aquilin Stefan. Über ihn ist leider nichts bekannt. August besuchte das Gymasium, lernte aber sehr schlecht, weshalb er auch nach der 6. Klasse die Schule abbrach. Die Beziehung zwischen August und seinem Vater dürfte auch in späteren Jahren nicht besser geworden sein, da ihm dieser, als er 1835 starb, nur den Pflichtteil des Erbes hinterließ. Aber selbst das war noch ein schöner Batzen Geld. 

 

August war mit Marie Wasshuber (1817-1888) verheiratet. Sein ganzes Herz hing an seinem einzigen Kind (*1837), einer Tochter, die sehr jung starb. Kurz darauf wurde die Ehe mit Marie geschieden. Die Erfahrungen in der Jugend und der jähe Verlust seines Kindes ließen ihn oft härter erscheinen, als er tatsächlich war. Er war aber sicherlich kein einfacher Zeitgenosse.

 

Um 1870 seine zweite Frau Ludovica von Hreglianovic (1822-1910) ehelichen zu können, wurde er Staatsbürger von Gotha. Sie stammte aus dem uralten Adelsgeschlecht der Burggrafen von Zengg und Herzögen von Livno.  In einem Zeitungsbericht der "Morgenpost" hieß es dazu: „Die Heirat des Herrn Zang mit Fräulein Hreglianovic hat bereits in Gotha stattgefunden. Herr Zang ist von seiner ersten Frau geschieden und könnte als Katholik keine zweite Ehe nicht eingehen.“ Diese Ehe blieb kinderlos. 

 

Angeblich hatte August einen unehelichen Sohn, einen gewissen Dr. Fels. Diesen soll er mit einer Million abgefertigt haben. 

 

Anekdoten

August war mit dem Kaiser Max von Mexico gut befreundet und war des Öfteren auch dessen Gast in Miramare. Als ihm Kaiser Max den Guadeloupe-Orden verlieh, sandte er diesen mit folgenden Worten zurück: „Ich habe für das Kaiserreich Mexico bisher nichts getan und bin gesonnen, es auch ferner so zu halten."

 

Eine weitere Episode berichtet von einem Ereignis im Revolutionsjahr 1848. August Zang sah beim „steinernen Kleeblatt" zum Fenster hinaus und erblickte zwei Revolutionäre. Diese baten ihn um Hilfe. August schritt sofort zur Tat und versteckte die beiden in einem Wandschrank. In weiterer Folge verhalf er ihnen zur Flucht nach Amerika. 

 

Militärdienst

Auf Wunsch seines Vaters trat August 1823 in das Pionierkorps ein. Bereits damals fiel der außergewöhnlich begabte junge Mann in der Pionierschule in Klosterneuburg auf. Zwei Professoren der Akademie schlugen August als Nachfolger für ein Lehrfach vor. Der k.k. Hofkriegsrat entschied allerdings, dass August noch zu jung für einen Lehrstuhl sei. 1832 wurde er zum Leutnant befördert. Während seines Einsatzes im 5. Jägerbataillon entwickelte August ein Perkussionsgewehr. Dieses wurde zwar versuchsweise in der Armee eingesetzt, konnte sich aber gegen das billigere Zündstiftgewehr nicht durchsetzen. Nach dem Tod seines Vaters quittierte August 1836 den Militärdienst.

 

Er versuchte sich mit geringem Erfolg als Baumeister, besuchte einige Zeit auch Vorlesungen über technische Chemie. Dann ging er allerdings gemeinsam mit Ernst von Schwarzer nach Paris. 

 

Bäcker in Paris

Obwohl August kein gelernter Bäcker war, eröffnete er 1838 in Paris eine Bäckerei. Er holte dazu geübte Bäcker aus Wien in seinen Dienst. In Frankreich aß man zu der Zeit recht dunkles Sauerteigbrot. Wien galt im 19. Jahrhundert in Europa als Hochburg der Backkunst. Die Stadt war berühmt für ihr weißes Mehl, das aus ungarischem Getreide gemahlen wurde und als eines der besten der Welt galt. Die Qualität des Gebäcks hing auch mit der Reinheit und Qualität der Bäckerhefe zusammen. Diese wurde 1846 erstmals im „Wiener Verfahren“ von Mautner Markhof hergestellt. Aus der ganzen Welt kamen Menschen nach Wien, um hier das Bäckerhandwerk zu lernen.

Boulangerie Viennoise in Paris

August Zang bot in seiner „Boulangerie Viennoise“ (Wiener Bäckerei) Weißbrot (Baguette) und Süßigkeiten, vor allem „Kipferl“ an. Er ist damit auch der Urheber des französischen Croissants. Durch sein technisches Verständnis revolutionierte Zang auch die Produktion. In seiner Backstube kamen automatische Teigknethaken zum Einsatz. Als Marketinggenie wusste er das entsprechend zu vermarkten. Seine Backwaren trugen den Aufdruck „la main de l’homme n’y a pas touché“ (von keiner menschlichen Hand berührt). Ausserdem brachte August den Dampfbackofen nach Paris. Das war eine Wiener Erfindung, bei der mit nassem Reisig am Ofenboden Dampf erzeugt wurde. Dadurch ging das Gebäck schöner auf, wurde knuspriger und bekam eine prächtige Farbe. Bis heute wird das Dampfeinschießen weltweit von Bäckereien angewendet.  

Boulangerie Viennoise in Paris

Die „Boulangerie Viennoise“ befand sich in der Rue de Richelieu, die damals als die schickste Einkaufsstraße der Stadt galt. Französische Bäckereien waren bislang meist in dunklen Lokalen untergebracht. Die Kundschaft betrat den Laden gar nicht, sondern nahm das Brot meist durch ein vergittertes Fenster entgegen. August Zang ging auch hier ganz neue Wege. Er stattete seine Bäckerei mit Marmor, Spiegeln, teuren Lustern und edlem Holz aus. Zunächst dachten die Pariser aber nicht daran die Wiener Köstlichkeiten zu kaufen. Allerdings gab es in Paris viele Emigranten. So verkaufte er zuerst vor allem an Exilösterreicher und die Rotschild-Bank, die jeden Tag einen eigenen Wagen schickte. Doch das Nobellokal lockte bald auch die Pariser High Society an. Vor dem Laden standen oft lange Schlangen an. Das Geschäft lief so gut, dass neidische Konkurrenten angeblich Rauchfangkehrer bezahlten. Diese sollten zu Stoßzeiten bei Zang einkaufen und mit ihrem verdreckten Gewand die sauberen, feinen Kleider der Damen und weißen Schürzen der Hausmädchen verunreinigen. Laut Überlieferung löste Zang das Problem pragmatisch, indem er den Rauchfangkehrern mehr zahlte als deren Auftraggeber.

 

Diese Art der Bäckerei entwickelte einen derartigen Erfolg, dass der Begriff „Viennoisserie“ heute noch in Frankreich als Oberbegriff für buttriges, fluffig-leichtes Gebäck verwendet wird.  Und auch das "pain viennois" (Wiener Brot) bekommt man noch heute. 

 

Nach dem Sturz Metternichs im März 1848 verkaufte August Zang sein Pariser Unternehmen und kehrte nach Wien zurück.

 

Gründer von „Die Presse“ 

August Zang

In Paris lernte August Emil de Girardin kennen, der 1836 in Paris die Tageszeitung „La Presse“ gründete. Angespornt durch Emils Vorbild und dem Umstand, dass in Österreich die Zensur aufgehoben wurde, gründete August 1848 in Wien die „Kleine Reichstagszeitung zur Belehrung des Volkes". Diese erschien im Juni 1848 allerdings nur 5 Tage lang, bevor sie wieder eingestellt wurde. Aber August gab nicht auf. Er konnte Leopold Landsteiner, der in Paris als Korrespondent deutschsprachiger Zeitungen gearbeitet hatte, für seine Ideen gewinnen. August wollte ein Blatt für den gebildeten Mittelstand schaffen, das liberal und österreichisch zugleich war. Und so gründete der mehrfache Millionär die Tageszeitung „die Presse“, die am 3.7.1848 erstmals erschien. Die Redaktion war in Augusts Wohnhaus in der Seidlgasse 8 im 3. Bezirk untergebracht. Landsteiner fungierte als verantwortlicher Redakteur. Dieses Zeitungsformat leitete das Zeitalter des modernen Journalismus in Österreich ein und wurde rasch zum bedeutendsten Presseorgan der Monarchie. Das Blatt hob sich positiv von allen anderen Zeitungen ab. Es bezeichnete sich als Journal der reinen Demokratie und hatte den Leitsatz „gleiches Recht für alle“.

Landsteiner war als Chefredakteur aber angeblich so faul, dass ihn August oft in das Zimmer einsperrte, um einen Leitartikel von ihm zu bekommen. Nach einem Streit mit Leopold Landsteiner verließ dieser die Redaktion und gründete 1850 die „Morgen-Post“.

 

August kümmerte sich um alles, schrieb auch manchmal selbst Leitartikel. Kaum jemand genügte aber seinen Anforderungen. Einer Erzählung zufolge entriss er einmal einem Kolporteur auf dem Stephansplatz den Korb mit den Exemplaren seiner Zeitung und bot sie dann  persönlich feil. Nach einer 1/4 Stunde war er ausverkauft. 

 

Nach der Eroberung Wiens durch Windischgrätz im Oktober 1848 war "die Presse" die einzige Zeitung, die weiter erscheinen durfte. Dies obwohl sie kein Regierungsblatt war und seine eigene Politik betrieb. Dies führte ein Jahr später auch dazu, dass das Blatt in Wien verboten wurde. Kurzerhand verlegte August den Sitz vorerst nach Graz, bis auch dort ein Druckverbot erlassen wurde. Auch in Brünn erlitt er dasselbe Schicksal. Daraufhin fasste August den Plan, nach London zu gehen und dort ein Oppositionsblatt herauszugeben. Der damalige Polizeiminister Baron Kempen erteilte August Zang 1851 dann aber die Erlaubnis, dass das Blatt wieder in Wien erscheinen darf. Von 1855 bis 1858 schrieb u.a. auch Moriz Szeps für „Die Presse“. 

 

In den 1850er Jahren war die journalistische Tätigkeit aber durch die polizeiliche Zensur stark eingeschränkt. So wurde die Zeitung im Oktober 1855 wegen eines Artikels über die unzulängliche Bezahlung von niedrigen Beamten konfsziert und verwarnt. August Zang passte sich dem Zeitgeist an und bald hieß es, dass man für einen Gulden fünf Kreuzer pro Zeile jede beliebige Nachricht in der Presse unterbringen konnte. „Die Presse“ wurde zum Inbegriff der „käuflichen Presse“.  Zahllose Prozesse hässlichster Art waren die Folge.  1864 kam es dann auch zu Meinungsverschiedenheiten zwischen August Zang, Max Friedländer, Michael Etienne und Moritz Gottlieb Saphir. Die Auseinandersetzungen gipfelten darin, dass Friedländer und Etienne die Redaktion verließen und eine eigene Zeitung namens „Neue Freie Presse“ gründeten. Schließlich folgte ihnen fast die gesamte Belegschaft. 1867 verkaufte August Zang seine Zeitung an die Regierung.

 

Zeitungsausschnitt über Kritik an August Zang und seiner Zeitung

Neben Sigmund Schlesinger, Leopold Landsteiner, Moriz Szeps und Dr. Ignaz Kuranda war u.a. auch August Zang 1859 ein Gründer des Wiener Journalisten- und Schriftstellervereins „Concordia“.

  

Bankier, Politiker, Bergwerksbesitzer und Schlossherr 

August Zang

August Zang gründete die "kk privilegierte österreichische Vereinsbank" in Wien, an deren Spitze er bis 1872 tätig war. Er vertrat er das Prinzip, dass der Verwaltungsrat die Hälfte des Aktienkapitals selbst zeichnen müsse. Ein Konflikt mit dem Baron Franz von Wertheim führte zuerst zum Ausscheiden des Barons und in weiterer Folge nahm August Zang selbst den Hut. 

 

Bereits 1861 wurde August Zang in den niederösterreichischen Landtag und in den Wiener Gemeinderat gewählt. In dieser Funktion setzte er sich für die Errichtung einer Zentralmarkthalle nach Pariser Vorbild und die Stadterweiterung ein. Einen großen Erfolg landete er mit der Errichtung und Ausgestaltung des Stadtparks. Betreffend der Wasserversorgung Wiens war er gegen den Bau der Hochquellwasserleitung. Er favorisierte die Errichtung eines Filterwerkes an der Donau. Wegen Meinungsverschiedenheiten zu diesem Thema schied er 1863 aus dem Gemeinderat aus.

 

1870 begann sich August Zang als „Kohlegewerke“ zu betätigen. Er kaufte einige Kohlegruben im Bergwerksgebiet Schindergraben in Tregist im Bezirk Voitsberg. Er modernisierte sie und legte das Schwergewicht dabei auf die Gewinnung der Kohle aus dem Tagbau. Um 1880 wurde der „Schindergraben“ in „Zangtal“ umbenannt. Nach Augusts Tod führe seine Frau Ludovika einige Zeit die Bergwerke weiter. 1897 verkaufte sie schließlich an die Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft, nachdem sie u.a. durch mehrere Streiks unter Druck gesetzt worden war.

 

Schlossherr

Schloss Greissenegg in der Steiermark

1877 erwarb August Zang bei einer öffentlichen Versteigerung das Schloss Greissenegg in der Steiermark. Der Name des Gebäudes ist auf Andreas von Greissenegg zurückzuführen, einem ehemaligen Schlossherrn, der 1471 auf Anordnung von Kaiser Friedrich III. hingerichtet wurde. August Zang ließ das aus dem 13. Jahrhundert stammende Bauwerk zu einem Landhaus im historischen Stil umbauen und prunkvoll ausstatten. Das Anwesen wurde von einem Schlosspark und einem Grafenteich umgeben. Ausserdem gab es auch einen Wirtschaftshof und eine Reithalle für Augusts Ehefrau Ludovika. 

 

Aber auch in Wien residierte August fürstlich. Er kaufte sich ein Palais in der Johannesgasse 7. Dort lebte er eher zurückgezogen. Die seltenen Gäste schwärmten von den Köstlichkeiten, die Augusts Pariser Köche auf den Tisch brachten. August fiel auch sofort auf, wenn er mit seiner Kutsche und seinen prächtigen Pferden in die Hauptallee ausfuhr.  

 

Tod und letzte Ruhestätte

Grabmal von August und Dr. Christoph Zang am Zentralfriedhof in Wien

August starb am 4. März 1888 in seinem Stadtpalais in Wien an einer Lungenentzündung.  Der Tote wurde im Trauerhaus in einem schwarzen Sarkophag aufgebahrt. Unzählige Kränze wurden geschickt, u.a. einer mit der Aufschrift: „Glück auf zur letzten Grubenfahrt“. Aber weder öffentliche noch private Persönlichkeiten erwiesen ihm die letzte Ehre. Zu sehr hatte sein Ruf auf Grund seiner korrupten Vergangenheit gelitten. Lediglich der Vorstand des Journalistenvereins »Concordia« und die Redaktion der damaligen »Presse« erschienen zum Leichenbegängnis. 

 

August Zang wurde am Zentralfriedhof in der Arkadengruft (AAL/23) bestattet. Diese befindet sich gleich bei Tor 2 in den alten Arkaden auf der linken Seite. Augusts Witwe ließ vom berühmten Bildhauer Heinrich Natter das außergewöhnliche Grabmal gestalten. Es ist aus schwarzgrünem Serpentin gebaut und stellt einen Stolleneingang dar. An der höchsten Stelle steht ein Adler. Darunter befinden sich Bronzemedaillons mit den Abbildungen von August und Dr. Christoph Zang. Den Stolleneingang bewachen 2 Gnome, die jeweils ein Schild und eine Laterne in Händen halten. Am Schild des linken Wächters sind Schlegel und Eisen zu erkennen und der Schriftzug „Glück auf“. Das Schild des rechten Wächters trägt das Symbol der Heilung und Medizin, den Äskulap-Pokal mit der Schlange. Auf den Stufen zum Stolleneingang sitzt ein junger Mann, der gesprengte Ketten in der Hand hält als Hinweis auf die siegreiche Revolution von 1848. In der anderen Hand hat er eine Tafel mit der Aufschrift „Die Presse Motto: Gleiches Recht für alle gründet von August Zang 1848“.

 

Ludovica war die Universalerbin ihres Gatten. Gemäß seinem Willen überließ sie der Stadt Wien die Statue "Amor Vincitore" des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen. Diese wurde im Rathaus vor dem Mittelpodest der Feststiege 1 aufgestellt.  Die „August-Zang-Stiftung erhielt 50.000 fl. für das notleidende Kleingewerbe. Weitere ansehnliche Beiträge gingen an die freiwillige Rettungsgesellschaft, den Schriftsteller- und Journalistenverein „Concordia“, an die Witwen und Waisen der Setzer der „Presse“, an die „Hausarmen“ Wiens, an die Grazer „Concordia“, an die protestantischen Diaconissen in Wien usw.


Bildquellen:

  • alle Bilddokumente vom Grab: © Karin Kiradi
  • Christoph Zang Gemälde: Ferdinand Georg Waldmüller (Künstler), um 1820, Wien Museum Inv.-Nr. 30855, CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/42963/)
  • Leitfaden für Operationen: Antiquariat Nebehay
  • August Zang Gemälde: Artvee
  • Boulangerie Viennoise: Wikipedia
  • Boulangerie Viennoise: Linea 20
  • August Zang: Wikipedia
  • August Zang ca. 1865: Austria-Forum
  • Schloss Greissnegg: Schloss Greissenegg
  • Todesanzeige August Zangs: Wikipedia

 Quellen:

  • Christoph Zang: Wikisource 
  • Christoph Zang: Wikipedia 
  • Christoph Zang: Deutsche Biographie
  • Zanggasse: Geschichtewiki 
  • August Zang: Wikipedia 
  • August Zang: Wikibrief
  • August Zang: Viennatouristguide
  • Schloss Greissenegg
  • Zangtal: Wikipedia 
  • Ströck
  • Buch: das große Buch der Österreicher von Kremayr & Scheriau
  • Buch „Geschichten aus dem alten Österreich“ von Siegfried Weyr
  • E-Book: “Der” g'rade Michel: Wochenbote für Politik, populäres Wissen und Unterhaltung
  • „Morgen-Post“, 8.7.1870, Seite 3 ANNO - Österreichische Nationalbibliothek 
  • "Die Presse" 9.3.1888, Seite 9, ANNO – Österreichische Nationalbibliothek
  • Grazer Tagblatt, 1.8.197, Seite 1-2, ANNO – Österreichische Nationalbibliothek
  • Die Presse, 6.3.1888, Seiten 1-3, ANNO – Österreichische Nationalbibliothek
  • Wiener Allgemeine Zeitung, 6.3.1888, Seiten 15-16, ANNO – Österreichische Nationalbibliothek
  • Wiener Zeitung, 14.9.1835 , Seite 4, ANNO – Österreichisches Nationalbibliothek 

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Kommentare: 2
  • #1

    Othmar E.R. PUSCH sen. (Montag, 17 Januar 2022 09:14)

    Das Leben de Sohnes hatte es in sich ... wau! LG/Othi :-)

  • #2

    Gabi Steindl (Montag, 17 Januar 2022 14:32)

    Ideen und Mut hatte dieser Mann - Hut ab.