Wo liegt er begraben?
Grabmal ohne Leiche
Eines gleich vorweg: Mozart ist NICHT am Zentralfriedhof begraben.
Mozart starb am 5. Dezember 1791 in seiner Wohnung in Wien und wurde vorerst zu Hause aufgebahrt. Die Aussegnung und Verabschiedung wurde im Stephansdom zelebriert. Wie damals üblich war damit die Begräbnisfeierlichkeit abgeschlossen. Die Fahrt zum Friedhof und die Bestattung fanden zu dieser Zeit ohne Angehörige und Freunde statt. Geplant war jedenfalls die Beisetzung Mozarts am St.Marxer Friedhof. Organisiert wurde das Begräbnis von seinem Gönner Gottfried van Swieten. Nun gibt es aber Gerüchte, dass der Leichenbestatter wegen eines Schlechtwettereinbruches nicht zum St.Marxer, sondern zum Matzleinsdorfer Friedhof gefahren sein soll. Jedenfalls wurde Mozart gemäß der seinerzeit gültigen Josephinischen Verordnung in einem Schachtgrab beigesetzt. Üblicherweise wurde dort auch keine Gedenktafel angebracht. Gräber wurden nach 10 Jahren neu belegt, so könnten die Gebeine ab 1801 aus dem Grab in den Karner gewandert sein. Jedenfalls kam damals ein Mozart-Schädel auf verschlungenen Wegen nach Salzburg. Über seine Echtheit streiten Mozart-Anhänger und Wissenschaftler bis heute.
Erst 17 Jahre nach Mozarts Tod besuchte seine Frau erstmals den Friedhof St.Marx und versuchte das Grab ihres Mannes ausfindig zu machen. Die genaue Grabstelle konnte aber nicht mit Sicherheit benannt werden. 1859 wurde am St.Marxer Friedhof an der vermuteten Beisetzungsstelle ein Grabstein aufgestellt. Im Zuge der Errichtung von Ehrengräbern am Zentralfriedhof wurde dieses 1891 anlässlich des 100. Todestages von Mozart in die Gruppe der Musiker-Ehrengräber (32 A-55) übersiedelt. Am St. Marxer Friedhof wurde ein neues Mozart-Denkmal geschaffen.
das Wunderkind
Mozart kam am 27. Jänner 1756 in Salzburg in der Getreidegasse 9 zur Welt. Sein Vater Leopold stammte aus Augsburg und war fürstbischöflicher Kammermusikus (ab 1757 Hofkomponist und ab 1763 Vizekapellmeister). Seine Mutter Anna Maria Pertl kam aus Sankt Gilgen. Bereits im Alter von 4 Jahren erhielten Wolferl und seine fünf Jahre ältere Schwester Maria Anna, Nannerl genannt, vom Vater den ersten Musikunterricht. Schon bald trat Wolferls große Begabung zu Tage. Mit 6 Jahren hatte er bereits seine ersten Auftritte. Er und seine Schwester wurden in München und Wien dem Adel stolz als besonders talentierte Kinder präsentiert.
der Name Amadeus
Laut Taufeintrag hieß Mozart Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus - keine Spur von Adameus. Die ersten beiden Namen waren bald nebensächlich und Theophilus (griechisch) bedeutet soviel wie "von Gott geliebt". Mozart transferierte diesen Namen ins Französische und nannte sich meist Amadé, die lateinische Form Amadeus verwendete er nur selten.
Reisen und Werke
Mozart unternahm Reisen in viele Länder, wo er nicht nur unzählige große Musiker und Persönlichkeiten kennenlernte, sondern auch viele Kompositionen schrieb. Sein Vorbild war Johann Christian Bach (jüngster Sohn von Johann Sebastian Bach), den er in London kennenlernte. Obwohl Mozart 1772–1777 eine Anstellung als Konzertmeister in Salzburg innehatte, setzte er seine intensive Reisetätigkeit fort. Als ihm der Fürsterzbischof 1777 trotz mehrfachem Bitten einen Urlaub verwehrte, reichte Mozart sein Abschiedsgesuch ein und bat um Entlassung. Auf seinen folgenden Städtereisen bemühte er sich erfolglos um eine bessere Anstellung. Schließlich kehrte er nach Salzburg zurück und nahm beim Fürsterzbischof die Stelle des Hoforganisten an. Das Verhältnis zwischen seinem Arbeitgeber und Mozart blieb allerdings angespannt, da Mozart des Öfteren die Regeln missachtete. So verlängerte er z.B. eigenmächtig seinen Urlaub oder gab private Konzerte, obwohl ihm jegliche Nebenbeschäftigung untersagt war. Nach mehreren Auseinandersetzungen gipfelte das Ganze in einen Tritt in den Allerwertesten durch seinen direkten Vorgesetzten Graf Arco. Der 6-stimmige Kanon "Leck mich in Arsch" dürfte eine Reaktion auf die damaligen Geschehnisse gewesen sein.
Mozart übersiedelte daraufhin 1781 nach Wien, wo er sich mit privaten und öffentlichen Konzerten seinen Lebensunterhalt verdiente. Hier lernte er Gottfried van Swieten kennen, der nicht nur sein Mäzen wurde, sondern auch ein Förderer der Musik Ludwig van Beethovens und Joseph Haydns war. Bei den sonntäglichen Konzerten in den Privaträumen van Swietens machten vor allem die Werke Johann Sebastian Bachs und Georg Friedrich Händels großen Eindruck auf den Musiker. Dies beeinflusste auch das weitere Schaffen von Mozart. Auch seine Mitgliedschaft in Freimaurerlogen färbte auf seine Werke wie den "Figaro" oder "die Zauberflöte" ab. Mozart leistete in fast allen musikalischen Gattungen Hervorragendes und hinterließ 626 Werke, die Ludwig Ritter von Köchel katalogisierte. Seither werden Mozarts Werke bei jedem Konzert nach dieser Nummerierung benannt. Zu den bekanntesten Werken gehören die kleine Nachtmusik, die Hochzeit des Fiagaro, Don Gionvanni oder die Zauberflöte.
Privatleben
Mozart soll dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan gewesen sein und unzählige Liebschaften gehabt haben. Im Alter von 6 Jahren machte er angeblich Marie Antoinette auf Schloss Schönbrunn einen Heiratsantrag. Der Kaiserin Maria Theresia soll er auf den Schoß gesprungen sein und sie abgeküsst haben. Am 4. August 1782 heirateten Mozart und Constanze Weber im Stephansdom. Jahre zuvor hatte sich Mozart in deren Schwester Aloisia, eine Opernsängerin, verliebt. Sie schlug allerdings seinen Heiratsantrag aus. Mit Constanze hatte er sechs Kinder, von denen lediglich die beiden Söhne Carl Thomas und Franz Xaver Wolfgang die Kinderzeit überlebten. Allerdings blieben beide kinderlos, so dass es keine direkten Nachkommen von Mozart mehr gibt. Ab Mai 1781 wohnte Mozart zwar durchgehend in Wien, zog aber in neun Jahren 22 mal um. Sein letzter Wohnsitz war in der Rauhensteingasse 8, wo er auch starb. Obwohl Mozart zu den Großverdienern seiner Zeit gehörte, war er oft in finanziellen Schwierigkeiten. Er lebte nicht nur auf großem Fuß und hielt sich einiges an Personal, sondern soll auch gerne gespielt haben. Besonderen Wert legte er auf edle Kleidung.
Todesursache unklar
Mozart hatte in seinen letzten Lebensmonaten noch "Die Zauberflöte" zu Ende komponiert und die Uraufführung dirigiert. Anschließend begleitete er seine Frau zur Kur nach Baden und widmete sich dort seinem Requiem. Angeblich war er zu diesem Zeitpunkt noch gänzlich gesund. Doch am 22. November wurde Mozart plötzlich krank, hatte hohes Fieber bis zur Bewusstlosigkeit. Außerdem soll sein Körper enorm geschwollen gewesen sein. Am 5. Dezember 1791 starb Mozart mit knapp 35 Jahren. Über die Todesursache entbrannten wilde Spekulationen. Diese reichten von Syphilis bis zur Quecksilbervergiftung. Gerade die These der Vergiftung hielt sich besonders lange, da Mozart einige Zeit vor seinem Tod selbst den Verdacht geäußert hatte vergiftet worden zu sein. Den Schuldigen hatte man auch gleich bei der Hand - Antonio Salieri. Obwohl es keine echte Rivalität der beiden Musiker gab, kam es doch einige Male zu Zusammentreffen wo sich Mozart übervorteilt fühlte. Das lag vor allem daran, dass Kaiser Josef II meist Salieri den Vorzug gab. So auch 1786 wo auf Wunsch des Kaisers ein musikalischer Wettstreit der beiden in der Organgerie des Schlosses Schönbrunn stattfand. Neuesten Forschungen zufolge soll Mozart aber an einer Angina gestorben sein, die zur damaligen Zeit ohne Gabe von Antibiotika häufig tödlich verlief.
Superstar Mozart
Mozart ist weit über die Grenzen Europas hinaus bekannt und beliebt. Mit dem Song "Amadeus" , der Nr. 1 in Amerika war, setzte ihm Falco ein musikalisches Denkmal. Man munkelt, dass Mozarts Musik große positive Auswirkung haben soll. So würden Babys klüger, Kühe geben mehr Milch und Pflanzen sprießen schneller, wenn Sie mit Mozarts Musik beschallt werden. Wissenschaftlich bewiesen wurde das allerdings noch nicht.
Straßennamen nach Mozart
Im Laufe der Zeit gab es einige Straßen die nach Wolfgang Amadeus Mozart benannt wurden. Heute gibt es in Wien noch die Mozartgasse im 4. Bezirk (Wieden). Sie führt zum Mozartplatz mit dem Zauberflötenbrunnen.
Bildquellen:
- Portrait Mozarts: Mundart-Quintett
- Denkmal am Zentralfriedhof: Karin Kiradi
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